Am 3. Juni habe ich zum ersten Mal mit Franziska Auderer und Melanie Birrer an einer BPW Delegiertenversammlung teilgenommen. Dieses Jahr fand die Versammlung in Langenthal statt und wurde vom Club Oberaargau organisiert, der sein 25. Jubiläum feierte.
Vor und nach der Versammlung wurde ein interessantes und festliches Programm angeboten. Der Tag begann mit einem Begrüssungskaffee, bei dem ich Frauen aus verschiedenen BPW-Clubs kennenlernen konnte. Anfangs kannte ich nur ein Gesicht von einer Online-Veranstaltung des Basler Clubs. Trotzdem hatte ich interessante Gespräche mit Frauen aus verschiedenen Generationen und fühlte mich gut in den Tag eingeführt.
Um 10 Uhr begannen die Workshops. Im Voraus hatten wir uns für einen der vier Workshops anmelden müssen:
1. BPW werden und BPW bleiben – Ideen und Lösungsansätze für BPW Clubs
2. Pimp your Linkedin – Welches Potential steckt in meinem Profil für meine eigene Visibilität?
3. Reverse Mentoring – Wie können die verschiedenen Generationen bei BPW voneinander lernen und profitieren?
4. Frauenthemen? Gibt es nicht! - Politisch denken, handeln, Verantwortung übernehmen
Ich hatte mich für Workshop Nummer 2 angemeldet, da ich bei meiner Jobsuche gemerkt hatte, dass mein LinkedIn-Profil viel Verbesserungspotenzial hatte. Oder genauer gesagt, ich hatte seit der Erstellung meines Kontos vor vielen Jahren kaum mehr daran gearbeitet. LinkedIn hat sich jedoch weiterentwickelt und es war an der Zeit, mich online besser zu vermarkten.
Nach einer Einführung in die Recruiter-Seite von LinkedIn folgte ein interaktiver Teil, bei dem wir in kleinen Gruppen unsere Profile ergänzen und verbessern konnten. Wir lernten, wie wir uns als Jobsuchende auf LinkedIn besser präsentieren können und wie wir Inhalte in Gruppen und Unternehmensseiten am besten handhaben können, um über unseren BPW-Club zu kommunizieren. In diesen zwei Stunden konnte ich nicht nur wertvolles Wissen über LinkedIn erlangen und viele "Hausaufgaben" zur Verbesserung meines Profils und zum Umgang mit LinkedIn mit nach Hause nehmen, sondern auch interessante Gespräche mit anderen Frauen führen.
Zum Mittagessen gab es eine gemeinsame Mahlzeit. Ich setzte mich mit BPW-Frauen aus der Westschweiz zusammen, um wieder Französisch sprechen zu können und mehr über ihre Clubs zu erfahren. Wir hatten anregende Gespräche über die Entwicklung der Frauenrechte, die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit sowie die Rolle der Frauen in männlich geprägten Arbeitsumgebungen.
Um 14 Uhr begann die eigentliche Delegiertenversammlung. 36 der 39 BPW Clubs waren vertreten, und es war sehr bewegend, mit all diesen Frauen, die sich für die qualitative und finanzielle Gleichstellung einsetzen, gemeinsam in einem Raum zu sein. Ich fühlte mich von diesen Frauen unterstützt und gestärkt. Ja, als Frau in der Arbeitswelt ist es nicht immer einfach, aber zusammen schaffen wir das und verändern wir die Situation.
Im ersten Teil der Delegiertenversammlung wurden Projekte und Veranstaltungen des letzten Jahres vorgestellt, darunter der Equal Pay Day, Cheffe Etage, Mentoring, der LENA-Fonds und europäische BPW-Treffen, um nur einige zu nennen. Dies erinnerte mich daran, dass der BPW nicht nur eine fröhliche Networking-Gruppe ist, sondern ein internationaler Verband, der sich aktiv für die Gleichstellung der Frauen einsetzt. Und dies nicht, weil es gerade im Trend liegt (der BPW wurde 1930 mit diesem Ziel gegründet), sondern weil wir nur dann eine echte Wahlfreiheit in unserer Lebensgestaltung haben, wenn Frauen in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik gleichberechtigt behandelt und repräsentiert werden.
Der zweite Teil der Versammlung war eher administrativer Natur und verlief schnell ohne grössere Diskussionen. Zum Abschluss meldete sich eine ältere Dame zu Wort. Sie sass in der ersten Reihe und stand mit Hilfe ihres Gehstocks langsam auf. Die Frau erzählte, dass sie ihr ganzes Leben lang aktiv für Frauenrechte gekämpft habe und dies auch mit ihren 92 Jahren weiterhin tue. Nun sei jedoch unsere Generation an der Reihe, sich einzusetzen, und jeder von uns solle aktiv werden. Ja, sie hatte recht. Alle Frauen tragen Verantwortung dafür, dass es uns in Zukunft besser geht. Sei es in Bezug auf unsere Durchsetzung in der Arbeitswelt, die Erziehung unserer Kinder oder die Politik. Jede von uns hat ihren Beitrag zu leisten, damit wir gemeinsam Grosses bewirken können.
Mit diesen inspirierenden Worten endete die Delegiertenversammlung und auch mein Tag in Langenthal. Leider hatte ich mich nicht im Voraus für das Apéro und das festliche Abendessen angemeldet. Ich hätte gerne noch länger mit diesen Frauen Erfahrungen und Gedanken ausgetauscht. Nach diesem Tag kannte ich ja schon viele Gesichter im Raum.
Ich bin sehr froh, dass ich mich endlich für eine Delegiertenversammlung angemeldet hatte. Es war ein Tag voller neuer Inspiration, Netzwerken und Austausch, und ich habe einiges gelernt.
Ich würde mich freuen, wenn du bei der nächsten Delegiertenversammlung oder Herbstkonferenz ebenfalls dabei wärst!
Claire Lang